Keilverzinkte Eiche krönt Schloss Saint-Maire

Gelungene Renovierung eines monumentalen Schweizer Château

Auf einem Hügel im Norden von Lausanne, mit weitem Blick über die Unterstadt und den Genfer See, thront das monumentale Schloss Saint-Maire. Es wurde von 1400 bis 1430 als Bischofssitz erbaut und ähnelt in seiner Form einem großen Würfel. Während der damaligen Epoche war es üblich, Festungen in Würfelform zu bauen, die sowohl als Wohnung und als auch der Verteidigung dienten. Seit 1803 ist das Chateau der Sitz der Kantonsregierung von Waadt.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden mehrere Renovierungen am Schloss durchgeführt, zuletzt von 2015 bis 2018 unter der Leitung der Schweizer Architektenbüros Amsler, Atelier Glatz & Delachaux und Mondada Frigerio dupraz sowie dem Schreiner André SA. Das 1898 gegründete Holzunternehmen André SA zählt zu den wichtigsten im Kanton Waadt. Mit fast 100 Mitarbeitern und zwei großen Produktionshallen kann der renommierte Innenausbauer aus Yens am Genfer See auch größere Objekte in kürzester Zeit realisieren.

Photograph: François Bertin / Chemin d'en Vaux, 42. ch-1093 La Conversion +41 79 416 36 21 / fbertin@vtx.ch
Rémy Gindroz / Monts de Lavaux, 135. ch-1090 La Croix sur Lutry. +41 79 213 98 07 / rgphoto@bluewin.ch

Bereits seit einigen Jahren arbeitet André SA mit dem deutschen Furnierspezialisten Schorn & Groh zusammen. Die Kooperation für das Projekt „Saint Marie“ startete im Mai 2017. Für Schorn & Groh bot sich die Möglichkeit, die Holzoberfläche für die Innenausstattung und die zahlreichen Möbel des historischen Chateaus zu liefern. In enger Abstimmung mit dem Auftraggeber entwickelte der Furnierspezialist eine besondere und sehr anspruchsvolle Fügetechnik für eine europäische Eiche in Massivholz-Charakter. Hierfür wurden dünne Furnierstreifen mit einer Breite von 22 mm aus unterschiedlichen Stämmen in streifiger und blumiger Optik gemischt. Diese Fügetechnik ist auch unter dem Begriff „keilgezinkt“ beziehungsweise „finger-joint“ bekannt. Sie verleiht der Holzoberfläche den besonderen Massivholzcharakter.

Der Designer von André SA suchte das Eichenfurnier in Karlsruhe persönlich mit aus. Die Prototypherstellung erfolgte in der Zusammensetzerei von Schorn & Groh, im süddeutschen Eschelbronn. Nach Freigabe durch den Innenausbauer und den Architekten startete Schorn & Groh die Gesamtproduktion. Circa 3500 qm Eichenfurnier wurden für das Schloss verarbeitet, als Eiche Natur und in der gebeizten Variante. Etwas Splintholz und Spiegel waren erlaubt, sowie eine homogene, aber dennoch lebendige Farbe. Heute zieren die zusammengesetzten und bevliesten Furnierfixmaße von Schorn & Groh zahlreiche Türen, Lageschränke, Empfangsmöbel, Treppen, Wand- und Deckenverkleidungen des monumentalen Château Saint Marie.

Photograph: François Bertin / Chemin d'en Vaux, 42. ch-1093 La Conversion +41 79 416 36 21 / fbertin@vtx.ch
Rémy Gindroz / Monts de Lavaux, 135. ch-1090 La Croix sur Lutry. +41 79 213 98 07 / rgphoto@bluewin.ch
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