Furniertechnik
Furnier ist eine dünn gemesserte oder geschälte, höchst dekorative Schicht aus Holz, das auf unterschiedliche Trägerplatten z. B. MDF, HDF, quellgeschützte Trägerplatte aufgeleimt wird. Dabei wird Furnier in unterschiedlichen Stärken von 0,2 bis 2,5 mm produziert. Die gängigste Stärke beträgt 0,6 mm. Die verfügbaren Längen und Breiten einzelner Furnierblätter variieren nach Holzart. Unsere Rundholhzeinkäufer entscheiden sich bei der Stammvermessung über die geeignigte Produktionstechnik. Je nach gewählter Produktionstechnik werden entweder fladrige / blumige oder streifige Furnieroptiken erzeugt. Die unterschiedlichen Techniken stellen wir Ihnen weiter unten vor.
Aus dem Herzen schälen
Der geviertelte oder gedrittelte Stamm wird auf den Drehbalken gespannt; der Schälvorgang beginnt von innen (vom Herzen) heraus.
Das Furnierbild zeigt eine besonders blumige Zeichnung, vor allem bei breiten Furnieren.
Echt-Quartier-Messern
Der geviertelte Block (zum Quartier zugerichtet) wird im rechten Winkel zu den Jahresringen gemessert. Dadurch wird ein streifig gezeichnetes Furnier erzielt (Streifer / Friese).
Exzentrisch und Stay-Log-Schälen
Bei diesen Produktionstechniken entstehen ähnliche Furnierbilder wie beim Messern.
Beim Stay-Log-Schälen wird der Halbblock exzentrisch auf den Drehbalken gespannt und sehr flach durch die Jahresringe geschält.
Das Furnierbild hat seitlich eine streifige und innen eine blumige Textur.
Faux-Quartier-Messern
Bei dem geviertelten Stamm werden die Jahresringe im flachen Winkel angeschnitten. Bei dieser Messertechnik entstehen Furniere mit einer halbblumigen Maserung, denn die Jahresringe werden nur an einer Seite im flacheren Winkel angeschnitten. Zum Kern hin liefert diese Technik gestreifte Texturen. Der Effekt hierbei ist, das streifige Furniere von Holzarten mit großen Holzstrahlen (wie z. B. Eiche) einen hohen Spiegel-Anteil haben. Durch symmetrisches Zusammenfügen mehrerer halbblumiger Furniere sind auch blumige Muster in großen Abwicklungen möglich.
Flach-Messern
Der halbierte Stamm wird von der Außenseite her gemessert.
Beim Flach-Messern zeigen die, an der Stammaußenseite anfallenden, Furnierblätter eine lebhafte Fladerzeichnung, denn die Vegetationszonen (Jahresringe) werden hier in sehr flachem Winkel angeschnitten. Je näher der Schnitt an den Stammkern heranrückt, desto mehr werden die Jahresringe im rechten Winkel angeschnitten, die Furniere zeigen eine zunehmend streifige Struktur.
Riftschälen
Zum Riftschälen wird der Stamm geviertelt. Der Block wird mit einer der beiden Ebenenseiten auf den Drehbalken gespannt und von der gegenüber liegenden Seite hergeschält.
Die Drehbewegung des Blockes ist ebenfalls exzentrisch. Das entstehende Furnierbild ist streifig. Streifenfurniere werden vorzugsweise mit dieser Technik hergestellt.
Rundschälen
Der Block wird an der Mittelachse in die Schälmaschine eingespannt und spiralförmig von außen geschält.
Das Furnierbild ist wild und hat eine unregelmäßig gefladerte Zeichnung.